Efeu, Knöterich, Waldrebe, Blauregen und Co. sind stark wüchsige Kletterpflanzen, deren Vorkommen in Bäumen differenziert betrachtet werden muss. Grundsätzlich schadet der Bewuchs dem Baum nicht, da sich die Wurzeln der meisten Kletterpflanzen im Boden befinden und dem Baum keine Nährstoffe entziehen. Zusätzlich bietet der Fremdbewuchs einen wichtigen Lebensraum für viele Wildtiere wie Eichhörnchen, Vögel und Insekten und schützt manchmal sogar die Rinde des Baumes vor zu viel Sonneneinstrahlung.
Wächst der Ranker jedoch zu hoch in die belaubte Baumkrone, entsteht eine Lichtkonkurrenz. Der Baum kann nicht mehr genug Nährstoffe bilden, da seine Blätter von denen der Kletterpflanze überdeckt werden. Hier besteht Handlungsbedarf, um den Baum zu schützen und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Auch bei dem Verdacht auf Stockfäule oder andere Schäden muss der Bewuchs entfernt werden, um eine angemessene Baumuntersuchung durchführen zu können.

Wir empfehlen nach genauer Prüfung in den meisten Fällen, den Fremdbewuchs einzudämmen, aber nicht komplett zu entfernen. Ähnlich verhält es sich mit Misteln. Obwohl diese Pflanzen zu den Halbparasiten zählen, kann ein moderater Bewuchs einen gesunden Baum in der Regel nicht nachhaltig schädigen. Wird der Befall zu stark oder drohen Äste durch das Gewicht der Misteln abzubrechen, ist auch hier eine teilweise Entfernung angeraten.